Kleine Nähkunde
Da die meisten
Ausrüstungsgegenstände aus Stoff bestehen, ist es doch sehr
von Nutzen nähen zu können. Einen kompletten Nähkurs kann und
will ich hier aber nicht ersetzen.
ABER: NÄHEN IST EINFACH!!!!!
Also nur Mut. Laßt euch sich
von Mutter/Vater/Freund/Freundin/Gatte/Gattin die Maschine
erklären, dann fangt mit ganz einfachen Projekten an. Ein
guter Start währen zum Beispiel die Packsäcke
auf dieser Seite. Sobald die Nähte einigermaßen gerade
werden und auf Vorder- und Rückseite gleich aussehen, könnt
ihr euch dann an größere, aufwändigere Werke machen.
Denen, die angesichts der komplex erscheinenden Priojekte der Mut verläßt kann man nur sagen...
...aus 1m Entfernung sieht auch der größte Murks gut aus.
...man wird automatisch drei Level besser im Nähen wenn man die Fadenfarbe auf die Stoffarbe abstimmt.
...auch eine krumme Naht hält und ist genauso wenig wasserdicht wie eine gerade Naht.
Nehmt nur
Polyesterfaden. Der ist stabil und UV- beständig. Selbst
billige Ausführungen sind meiner Erfahrung nach ausreichend.
Greift man zu einem Markenprodukt, so hat man die Gewißheit
einer gleichbleibenden Fadenstärke. Ich habe den Eindruck
daß der Faden dann weniger oft reißt. Baumwollefäden sind
zwar noch günstiger, aber zu schwach und verrottet mit der
Zeit. Normale Haushaltsnähmaschinen können extradicken Faden
nicht verarbeiten, er reißt dann beim Nähen, also kauft ihn
erst gar nicht. Brauche ich Nähte die supergut halten
müssen, so nähe ich gerne auch zweimal, bei Rucksackböden
auch dreimal drüber.
Polyester:
Robust, UV- stabil, leicht, verrottungsfest, nimmt kein
Wasser auf (d. h. es bleibt leicht!), dehnt sich fast nicht
wenn es naß wird (wichtig bei Faltbooten und
Zeltleinen/-planen (kein Nachspannen bei Regen)
Nylon
(Polyamid):
Etwas robuster als Polyester, verrottet nicht, weniger UV-
stabil, leicht, nimmt kein Wasser auf, dehnt sich bei Nässe.
Baumwolle:
Viskose:
Aus Zellulose, Eigenschaften ähnlich Baumwolle.
Im Folgenden
nun ein Paar einfache Nahtarten, die man immer wieder
braucht. Natürlich gibt es noch viel mehr, aber mit dieser
Auswahl kommt man denke ich schon sehr weit.
Saum
Zum Versäubern
der Kanten, so daß sie nicht ausfranst, benutzt man am
besten diesen Saum. Auch wird die Kante dadurch stabiler und
reißt dann weniger leicht ein.
Einfache
Naht
Benutzt man um
die zwei Stoffe einfach und schnell zu verbinden. Für mehr
Stabilität stellt man eine kurze Stichlänge ein und/ oder
näht noch ein zweites Mal darüber. Um ein Ausfransen der
Stoffkanten zu verhindern, kann man entweder nochmals mit
einem Zick- Zack- Stich die Kanten einfassen, oder man sengt
(nur bei Kunstfaser) die Kanten mit einem Feuerzeug an. Bei
Kleidung eher Zick- Zack- Stich, da verschmortes Plastik
kratzt.
Kappnaht
Sehr stabil, sehr schön (auch innen), wird vor Allem bei Zelten verwendet.
Rucksacknaht:
Für Rucksäcke kann wegen der oft verwinkelten Bauweise
meistens keine Kappnaht verwendet werden. Einige
Selbermacher benutzen eine sog. französische Naht, was mir
aber zu aufwendig war. Hier verwendete ich früher eine
einfache Naht mit ordentlich breiter Nahtzugabe (2 cm!).
Diese wird anschließend noch mit Zick Zack versäubert.
Mittlerweile benutze ich eine Naht wie unten stehend, damit
stehend die etwas unsauber aussehenden Stoffkanten nicht
einfach so ab sondern sind durch den umgefalteten Stoff
verdeckt. Dies ist dann immer noch etwas simpler zu machen
als eine richtige französische Naht.
Sollte der Ein oder Andere noch weitere Infos wünschen, so möge er mir mailen, oder sich im Buchhandel/ Bibliothek schlau machen. Ein Nähbuch ist eine Anschaffung fürs Leben und wird sich bald bezahlt machen.