Faltbootbau 2001- 2004
Technische Daten:
Länge |
410 cm |
Breite |
63 cm |
Höhe |
35 cm |
Gesamtgewicht |
15 kg |
Material der Spanten |
Wasserfestes Sperrholz mit Rohrclips aus PP (Elektroleitungen) |
Material der Senten |
Alurohr 18 mm (Senten) bzw. 25 mm (Kiel und Decksstäbe) |
Hautmaterial |
LKW- Plane- PVC beschichtetes Polyester (Trevira), geklebt mit Pattex Transparent |
Aufbauzeit |
je nach Menge der zu beantwortenden Fragen der Schaulustigen 15- 25 min. |
Tragkraft |
bis jetzt nur mich- und das ist ne Menge- ggggg |
Einsatzzweck |
Binsenbummeln, Schärenpaddeln, Großgewässer |
Geschichte:
Da ich gerne Sachen selber baue, und ich mich irgendwann mal beim surfen im Netz in Faltboote verguckt habe, reifte der Entschluss so ein Ding selbst zu planen und zu bauen. Da ich eher aus der Metallarbeitsecke komme und mir Metall eher als Baumaterial "liegt", wollte ich kein Holz, sondern lieber ein Alugerüst. Etwas Holz ist dann in Form der Spanten doch hinzugekommen. Das war aber selbst für mich als Stichsägenlegastheniker ganz gut zu bewerkstelligen. Nach monatelangem Grübeln, recherchieren knobeln habe ich dann schlussendlich einen Entwurf beisammen. Alurohr war fix bestellt, es konnte losgehen. Schnell nahm das Gerüst Form an. Die Haut wollte ich aus LKW Plane mit Heißluft schweißen. Leider stellte sich heraus das das Material unter Hitzeeinwirkung schrumpft. Nicht viel, aber doch so viel, das die Haut Falten wirft und letztendlich ca. 1 cm zu kurz war. Ächz. Entnervt pfefferte ich den ganzen Krempel in eine Ecke, wo er dann auch gut 2 Jahre liegen blieb.
Es war wohl dann doch die gekränkte Bastlerehre die mich einen 2. Versuch starten lies.
Die erste Version war als winziges "Rucksackboot geplant- Dünne Rohre, 3 Meter Länge, alles sollte so leicht und klein verpackbar sein das man es problemlos mit zum Wandern nehmen kann. Es stellte sich jedoch heraus das erstens das Gerüst viel zu instabil und zweitens doch zu schwer zum Wandern war. Also sollte das nächste Boot dann eben ein "Richtiges" werden. Schwerer, stabiler und mit mehr Zuladung. Ein Transport auf dem Rücken war damit zwar nicht mehr drin, aber mit Bootswagen sollte doch noch eine gewisse Mobilität gewährleistet sein. Es wurden also neue Rohre angeschafft, das Boot auf gut 4 m verlängert. Das einzige was ich vom alten Boot übernahm waren die Spanten. Glücklicherweise fand ich Tom Yosts Seite, welche noch viele gute Tipps zum Bau, vor Allem der Haut (von ihm habe ich die Idee die Haut zu kleben), lieferte. An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an Tom, den man mit Fug und Recht als den Faltbootselbstbaupapst titulieren kann. Seine Seite ist unter www.yostwerks.com zu finden. Alles in allem habe ich mich am Ende sehr an Toms Konstruktionsmethode orientiert. Die Ähnlichkeiten sind augenfällig. Für genaue Konstruktionsdetails verweise ich auf Toms Seite.
Nach relativ kurzer Zeit war das Schiff letztendlich dann fertiggestellt (ich habe ein knappes halbes Jahr gebraucht, wobei ich nur Feierabends und an einigen Wochenenden am Projekt arbeitete).
So, hier nun ein Paar Bilder vom Prachtstück:
Irgendwann werde ich noch ein Paar Detailaufnahmen hier reinstellen, aber jetzt muss ich erst mal in den Urlaub (leider noch ohne Faltboot).
Gesamtansicht
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Am Heck ist ein Reißverschluss aufgeklebt, mit dem sich der komplette hintere Teil öffnen lässt, so das Gerüst in die Haut geschoben werden kann. Im Fahrbetrieb wird ein Stück Panzerband auf den RV geklebt- so wird er wasserdicht. |
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Hier sieht man das Gerüst außerhalb der Haut (wer hätte es gedacht...) |
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Hier die obligatorische Innenansicht, man beachte die vielen Falten in der Haut- ggg. Erfahrene Faltbootbauer sagen das man wohl die erste Haut für die Tonne produziert. Ich werde diese Haut erst mal ne Weile fahren, erstens ist es die 2. Haut (siehe oben ;-)) und zweitens ist mir die Optik relativ Schnuppe, solange das Boot geradeaus fährt und dicht ist- beides ist der Fall. |
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Hier eine Nahaufnahme vom Süllrand, er besteht aus einer Sperrholzgrundplatte (unter der Haut versteckt) und einer Oberkonstruktion aus einer Lage Isomatte, einem Sperrholzreifen (mit Messingscharnier zum Zusammenfalten) und einer Deckplatte aus schwarzem PVC Schaum. Mit insgesamt 6 Imbusschrauben werden Ober- und Unterteil zusammengepresst, die Isomatte sorgt für dichten Abschluss des Sülls an der Haut. Details sind auf www.yostwerks.com zu finden. Die hässlichen PVC Lappen die in die Mitte hineinragen werden übrigens noch mit Druckknöpfen unter der Süllranddeckplatte befestigt- oder einfach abgeschnitten, das ist noch nicht so recht entschieden :D. |
Fahrtenbuch:
Donau bei Günzburg.... Ein entspanntes Wochenende... (leider keine Bilder)
Zum Fluss: braune Dreckbrühe, ruhig fließend, viele Wehre, es gibt wohl schönere Flüsse als die Donau in diesem Abschnitt. Als Einsteigertour war es ganz nett.
Iller bei Bad Grönenbach:
Nur ein kurzer Übernachtungstrip am Illerufer, werde sicherlich wieder herkommen. Wunderschöne Ecke.
Jan testet heldenhaft das Faltboot, es ist das erste Mal das er mit einem Kajak paddelt- er hält sich wacker und ist nicht mal reingefallen- prima ;-).
Der erfahrene Testfahrer (erstes Mal Paddeln...) ists zufrieden: "Ganz schön kippelig..." "Lässt sich gut manövrieren..." "Die Paddel bringen ja echt was (man beachte die majestätische Heckwelle"
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Ausgerechnet beim Fotografieren muss er natürlich das Paddel verkehrtherum halten...
Ist das Böötchen nicht schnuckelig... Werde es glaube ich "Albatross" nennen.
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